Prof. Decker antwortet.

FAQs

Inhaltlich

Der Social Media Zyklus: Eine strategische Vorgehensweise für erfolgreiches Social Media Marketing

Social Media ist heute allgegenwärtig und viele Unternehmen erkennen die Bedeutung dieser Plattformen für ihr Business. Leider nutzen jedoch viele Unternehmen Social Media ohne klare Strategie. Experten wie Felix Beilharz, Vivian Pein oder die amerikanische Autorin Michelle Charello bestätigen diese Problematik. Es besteht nach wie vor ein Mangel an Kompetenz in der Entwicklung von effektiven Social-Media-Strategien in der Unternehmenspraxis. Aus diesem Grund wurde der Social Media Zyklus entwickelt, der Praktikern dabei hilft, Schritt für Schritt systematisch Social Media zu betreiben.

Der Social Media Zyklus gliedert sich in insgesamt zehn Schritte. Die beiden ersten und letzten Schritte, nämlich „Analysieren und Zuhören“ sowie „Kontrollieren und analysieren“, sind kontinuierliche Aktivitäten, die den gesamten Zyklus begleiten. Zusätzlich wurden die übrigen Schritte in vier tendenziell strategische und vier eher operative Aktivitäten unterteilt. Die Nummerierung der Schritte suggeriert eine logische Abfolge, jedoch ist der Zyklus so konzipiert, dass er als iterativer Prozess betrachtet wird, der Raum für Rückkoppelungen bietet. Die strategischen und operativen Schritte sind als Bausteine eines Kreises mit Pfeilen angeordnet, um die gegenseitige Abhängigkeit dieser Aspekte zu verdeutlichen.

Der Erfolg des Social Media Zyklus liegt in der Erkenntnis, dass strategische und operative Elemente sich gegenseitig beeinflussen. Eine durchdachte Strategie bildet die Basis für effektive operative Umsetzungen, während die operativen Ergebnisse wichtige Erkenntnisse für die Verbesserung der Strategie liefern. Dieser fortlaufende Prozess ermöglicht es Unternehmen, auf die sich ständig wandelnden Gegebenheiten in der Social-Media-Landschaft einzugehen und langfristig erfolgreich zu sein.

Insgesamt ist der Social Media Zyklus eine wertvolle Methode, um Social Media effizient und zielgerichtet einzusetzen und somit eine nachhaltige Präsenz in den sozialen Medien aufzubauen. Durch die bewusste Kombination von strategischen Planungen und operativen Umsetzungen können Unternehmen ihre Reichweite erhöhen, ihre Zielgruppen besser erreichen und letztendlich ihren Unternehmenserfolg steigern.

Der Social Media Zyklus mit seinen 10 Schritten Zuhören, Definieren, Selektieren, Organisieren, Zusammenführen, Regeln, Planen und umsetzen, Moderieren, Deeskalieren sowie Kontrollieren und analysieren.

Die umfassende Definition von Social Media

Social Media ist heutzutage ein fester Bestandteil unseres Lebens. Der Begriff hat längst einen Platz in unserem Sprachgebrauch erobert und wird tagtäglich ganz selbstverständlich verwendet. 2013 stand es erstmals im Rechtschreibduden. So selbstverständlich, dass er mit vielen anderen Begriffen, wie etwa soziale Netzwerke, synonym verwendet wird. Um feststellen zu können, ob diese Verwendung korrekt ist, analysierte Prof. Dr. Alexander Decker eine Vielzahl von Definitionsansätzen zum Terminus Social Media. Als Ergebnis wurde Social Media abschließend wie folgt definiert:

Der Begriff Social Media im Singular beschreibt das Phänomen, bei dem Nutzer über virtuelle Anwendungs-Plattformen des Web 2.0, des Web 3.0 oder sonstigen technischen Weiterentwicklungen miteinander interagieren, dabei eigene Inhalte kreieren (sogenannten User-Generated-Content) und diese miteinander austauschen.

Der Begriff Social Media im Plural umfasst die damit verbundenen digitalen Kommunikations-Dienste und Technologien, um die oben erwähnte Interaktion zwischen den Nutzern zu ermöglichen. Synonym lassen sich Social Media u. a. als soziale Medien, soziale (Anwendungs-) Plattformen, Social-Media-Kanäle oder -Plattformen sowie als Social Web bezeichnen.

Social-Media-Monitoring und Social-Media-Listening beschreiben das Gleiche!

Diese Aussage mag viele erst einmal verwundern. Aber folgt man der allgemein anerkannten Definition von Social-Media-Monitoring von Stefan Evertz (Auszug aus seinem Buch „Analysiere das Web! Wie Sie Marketing und Kommunikation mit Social Media Monitoring verbessern. Freiburg: Haufe aus dem Jahre 2017, S. 24) beschreibt „Social Media Monitoring zunächst einmal die Beobachtung und Analyse von nutzergenerierten Inhalten zu bestimmten Themen und Begriffen in sozialen und Online-Medien. […] Die Quellen können die populären Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und YouTube sein ebenso wie Blogs, LinkedIn, vk (Russland) oder Weibo (China). Auch News-Seiten, Bewertungsplattformen und Diskussionsforen können relevante Inhalte bereithalten.“

In der Praxisliteratur wird oft argumentiert, Social-Media-Listening würde gegenüber dem Monitoring viel weiter gehen. So würde das Monitoring nur auf die einzelnen Posts schauen, die über die verschiedenen Kanäle abgesetzt werden, während das Listening die dahinterliegende Bedeutung und die größeren Zusammenhänge aus diesen Daten herausliest. Vergleicht man diese Aussagen aber mit der obigen Definition nach Evertz wird man feststellen, dass Social-Media-Monitoring den Aspekt der Analyse per Definition bereits berücksichtigt. Insofern kann man feststellen: Social-Media-Monitoring und Social-Media-Listening beschreiben das Gleiche. Alles andere ist pure Wortklauberei.

Die vielseitigen Vorteile von Social Media für Unternehmen

Social Media ist ein vielseitiges Instrument, das Unternehmen für verschiedene Ziele nutzen können. Insbesondere im Bereich Marketing und Vertrieb hat es sich als Schwerpunkt etabliert. Klassische Ziele des Social-Media-Marketings sind die Steigerung der Markenbekanntheit, das Engagement der Community, die Verbreitung von Inhalten sowie die Generierung von Leads und die Umsatzsteigerung.

Doch die Einsatzmöglichkeiten von Social Media gehen weit über diese klassischen Ziele hinaus. Eine genauere Untersuchung von Literatur und Praxis zeigt, dass Unternehmen unterschiedliche Zielstellungen verfolgen können. Diese lassen sich grob in die folgenden Kategorien unterteilen, ohne dabei abschließend zu sein:

  1. Marketing und Kommunikation: Social Media ermöglicht eine effektive Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen sowie eine direkte Kommunikation mit der Zielgruppe.
  2. Kundenservice und -bindung: Unternehmen können über Social Media eine schnellere und persönlichere Kundenbetreuung bieten, was zu einer stärkeren Kundenbindung führt.
  3. Informationsgewinnung: Social Media liefert wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, was für die Weiterentwicklung von Produkten und Marketingstrategien genutzt werden kann.
  4. Vertrieb: Durch gezieltes Social-Media-Marketing lassen sich neue Vertriebskanäle erschließen und potenzielle Kunden ansprechen.
  5. HR und Organisation: Social Media kann dazu genutzt werden, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren und die interne Kommunikation in Unternehmen zu verbessern.

Für eine detaillierte Analyse und ein tieferes Verständnis dieser Zielsetzungen verweisen wir auf das Buch „Der Social Media Zyklus“.

Zielgerichtete Persona-Erstellung für erfolgreiches Social-Media-Marketing

Im Social-Media-Marketing ist es unerlässlich, klare Ziele und Zielgruppen zu definieren, ähnlich wie im traditionellen Marketing. Nur so kann der Einsatz der Ressourcen effizient erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass die Zielgruppen im Social-Media-Bereich nicht zwangsläufig mit den Zielgruppen im herkömmlichen Marketing übereinstimmen müssen. Es können neue Zielgruppen entdeckt werden, da das Verhalten der Kunden in den sozialen Medien oft anders ist als im „echten“ Leben.

Die Regeln und Mechanismen zur Bildung von Zielgruppen ähneln denen der Marktsegmentierung oder der Identifikation von unternehmensspezifischen Kundentypologien. Insbesondere hat sich die Verwendung von sogenannten „Personas“ für eine detailliertere Zielgruppenbeschreibung im Social Media etabliert. Eine Persona wird als „ein detailliert beschriebener Charakter, der sich der eigenen Zielgruppe zuordnen lässt“ definiert.

Für die Erstellung von Buyer-Persona-Profilen kommen in der Praxis in der Regel drei verschiedene Ansätze zum Einsatz:

  1. Der Guessing-Game-Ansatz: Bei diesem Ansatz wird die Persona basierend auf Brainstorming-Sitzungen von Mitarbeitern mit und ohne Kundenkontakt erstellt. Dieser Ansatz wird angewendet, wenn ein Unternehmen noch keine Erfahrungen oder Daten zu seinen Zielkunden hat.
  2. Der interviewbasierte qualitative Ansatz: Hier dienen die Kunden selbst als Informationsquelle. Offene Interviews werden geführt, um die Geschichte der Kunden aus erster Hand zu erfahren. Neben objektiven Fakten stehen vor allem Meinungen, Einstellungen und Ansichten der Zielkunden im Fokus. Dieser Ansatz liefert bereits näherungsweise die wahre Perspektive der Kunden.
  3. Der multimethodische Forschungsdesign-Ansatz: Dieser Ansatz kombiniert verschiedene qualitative und quantitative Forschungsmethoden. Dadurch können umfangreiche Datenmengen generiert werden, deren Handhabung jedoch herausfordernd sein kann. Im Kontext von Social Media scheint der multimethodische Forschungsdesign-Ansatz am realistischsten zu sein. Er basiert auf vorwiegend qualitativen Analysen durch Social-Media-Monitoring und den quantitativen Insights, die von den verschiedenen Social-Media-Plattformen selbst bereitgestellt werden. Auf dieser Grundlage lassen sich vielfältige und aussagekräftige Zielgruppenbeschreibungen ableiten.

Die Erstellung von sorgfältig ausgearbeiteten Personas ermöglicht es Unternehmen, ihre Zielgruppen besser zu verstehen und gezielt anzusprechen. Dadurch kann das Social-Media-Marketing effektiver gestaltet werden, was langfristig zu einer Steigerung der Reichweite, des Engagements und des Erfolgs in den sozialen Medien führt.

Verlässliche Zahlen für Social-Media-Plattformen: Ein Blick auf zuverlässige Quellen

Bei der Nutzung von Zahlen zu den Nutzerzahlen von Social-Media-Plattformen aus verschiedenen Praxispublikationen ist Vorsicht geboten, wenn es um Vergleiche geht. Es ist wichtig zu prüfen, ob die verwendeten Zahlen überhaupt vergleichbar sind. Unterschiede können sich allein durch unterschiedliche Zeiträume der Datenerhebung ergeben. Zudem basieren die Daten oft auf unterschiedlichen Datenquellen. Es ist bedauerlich, dass viele Statistiken wichtige Social-Media-Plattformen auslassen, wie zum Beispiel YouTube oder WhatsApp. Deshalb ist es ratsam, sich auf Zahlenwerke zu konzentrieren, die kontinuierlich und transparent solche Daten erheben.

Ein Beispiel für ein renommiertes Standardwerk der Digitalbranche ist der jährliche Digital Report von WeAreSocial. Hier kann man auf verlässliche und aktuelle Daten zu den Nutzerzahlen von Social-Media-Plattformen zugreifen. Im deutschen Sprachraum gibt die ARD/ZDF-Onlinestudie jeweils einen guten Überblick.

Die Nutzung solcher verlässlicher Quellen ermöglicht es Unternehmen und Marketers, auf aktuelle und präzise Daten zurückzugreifen. Dadurch können fundierte Entscheidungen getroffen und effektive Social-Media-Strategien entwickelt werden. Eine solide Datenbasis ist unerlässlich, um das volle Potenzial der sozialen Medien für das Unternehmen auszuschöpfen und langfristig erfolgreich zu sein.

Ist YouTube eine Social-Media-Plattform? Die Fakten und Zahlen

Ja, ohne Zweifel, YouTube zählt definitiv zu den Social-Media-Plattformen. Tatsächlich ist es laut WeAreSocial, eines der renommiertesten Standardwerke der Digitalbranche mit umfassenden statistischen Daten, die zweitgrößte Plattform der Welt mit über 2,5 Mrd. monatlich aktiver Nutzer.
Obwohl es offensichtlich ist, dass YouTube als Social-Media-Plattform gilt, wird sie aus unerklärlichen Gründen in vielen Statistiken oft nicht berücksichtigt. Denn YouTube weist alle charakteristischen Merkmale einer Social-Media-Plattform auf.

Gemeinsame Merkmale der sozialen Medien: Eine Übersicht

Schaut man sich die Ähnlichkeiten von sozialen Medien in einer Vielzahl an Veröffentlichungen an, so weisen Soziale Medien folgende Charakteristika auf:

  1. Persönliches Profil Nutzer haben die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu erstellen, auf dem sie ihren Namen, Spitznamen, ein Foto und weitere Informationen über sich preisgeben können. Das Profil dient als virtuelle Selbstdarstellung des Nutzers und ermöglicht es anderen, einen Einblick in seine Interessen und Persönlichkeit zu erhalten.
  2. Kontakte und Netzwerke: Nutzer können untereinander Kontakte schließen, wodurch ein Netzwerk entsteht. Diese Verbindungen erlauben es den Nutzern, Inhalte von anderen zu sehen, zu teilen und miteinander zu interagieren. So entstehen soziale Netzwerke, die auf den Beziehungen zwischen den Nutzern basieren.
  3. Kommunikation: Soziale Medien bieten verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten. Nutzer können miteinander interagieren und sich austauschen. Die Art der Kommunikation hängt von der jeweiligen Plattform ab und kann öffentlich über Kommentare oder Beiträge erfolgen oder auch privat über persönliche Nachrichten oder Privatchats.

Diese gemeinsamen Merkmale bilden das Grundgerüst für soziale Medien und tragen zu ihrer Beliebtheit und Nutzung bei. Die Möglichkeit, sich persönlich darzustellen, Kontakte zu knüpfen und mit anderen zu kommunizieren, macht soziale Medien zu einem vielseitigen und interaktiven Medium für Menschen auf der ganzen Welt. Unternehmen nutzen diese Eigenschaften, um ihre Zielgruppen zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu treten, was zu einer effektiven Nutzung von sozialen Medien im Marketing führt.

Gehören Messenger zu den sozialen Medien? Eine klare Zuordnung

Lange Zeit wurde kontrovers über die Frage diskutiert, ob Messenger zu den sozialen Medien gehören. Doch die Antwort ist eindeutig: Ja, Messenger zählen ebenfalls zu den sozialen Medien.
Früher wurde die Ansicht vertreten, dass soziale Medien immer zumindest in einem halb-öffentlichen Raum stattfinden. Da Messenger-Kommunikation oft in einem klar abgegrenzten privaten Raum bleibt, wurden sie nicht immer als soziale Medien betrachtet. Jedoch hat sich das Nutzungsverhalten der User in den letzten Jahren verändert, und immer mehr Menschen ziehen sich in private Räume zurück – das sogenannte „few-to-few“- Stichwort. Die Frage ist daher, ob das Kriterium der „Öffentlichkeit“ tatsächlich eine entscheidende Eigenschaft für die Abgrenzung von sozialen Medien darstellt. Die klare Antwort lautet: Nein, das tut es nicht!
Heutzutage agieren viele Menschen zunehmend zurückhaltender und entscheiden sich dafür, Inhalte nur an ausgewählte Empfänger weiterzugeben, anstatt sie öffentlich zu teilen. Dieser Trend zeigt sich beispielsweise in geschlossenen Gruppen auf Plattformen wie Facebook, XING oder LinkedIn. Hier gelten eigene Regeln für den Zutritt, und der Austausch bleibt meist intern. Das Social Web entwickelt sich daher immer mehr in Richtung geschützter Austauschplattformen für enge Gruppenzusammenschlüsse, auch bekannt als „Tribes“.

Das Attribut „öffentlich“ ist definitiv kein wesentliches Merkmal von sozialen Medien.

Abschließend sei noch gesagt, dass die meisten Messenger heutzutage weit mehr als nur textbasierten Austausch zwischen wenigen Nutzern bieten. Sie haben sich zu umfassenden Social-Media-Tools entwickelt, die neben Text auch Bilder und Videos integrieren.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass Messenger zweifellos zu den sozialen Medien gehören und eine wichtige Rolle im modernen Social-Media-Umfeld spielen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Messengern zeigt, dass sie sich immer stärker in die Social-Media-Landschaft integrieren und eine beliebte Form der Kommunikation und Interaktion für Nutzer auf der ganzen Welt darstellen.

Die Skills eines erfolgreichen Social-Media-Managers: Eine Übersicht

Social Media ist eine faszinierende Welt, aber immer noch verstehen nicht genug Menschen, welche Herausforderungen ein Social-Media-Manager bewältigen muss. Die folgende Abbildung bietet einen Überblick darüber.

Rollen in Social-Media-Teams und die notwendigen Kompetenzen  

In einem Social-Media-Team gibt es eine Vielzahl an Rollen, die besetzt werden müssen, was die Aufgaben des Managers äußerst vielfältig gestaltet. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Unternehmen heutzutage kein dediziertes Social-Media-Team haben. Falls doch ein „Team“ vorhanden ist, besteht es oft aus einem oder höchstens zwei Mitarbeitern. Dies bedeutet, dass ein Social-Media-Manager in der Regel eine echte „Eierlegende Wollmilchsau“ sein muss. Die erforderlichen Fähigkeiten sind in der folgenden Word-Cloud zusammengefasst.

Word-Cloud der erforderlichen Skills eines Social-Media-Managers:

Skills eines Social-Media-Teams, darunter Empathie, Frustrationstoleranz, Kreativität, Agilität, Organisationstalent, Leidenschaft und Humor.  

Ein erfolgreicher Social-Media-Manager muss über diese und viele weitere Fähigkeiten verfügen, um die Herausforderungen in der dynamischen Welt der sozialen Medien erfolgreich zu meistern. Durch die Kombination dieser Kompetenzen kann ein Social-Media-Manager effektive Kampagnen entwickeln, die Zielgruppen ansprechen, das Markenimage stärken und langfristigen Erfolg in der Social-Media-Welt sichern.

Die Rechtsvorschriften in Social Media: Was ist zu beachten?

Obwohl das manche annehmen: Social Media findet NICHT in einem rechtsfreien Raum statt! Tatsächlich müssen bei der Nutzung von Social Media eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften beachtet werden. Die rechtliche Grundlage für Aktivitäten in den sozialen Medien wird durch verschiedene nationale Gesetzestexte bereitgestellt. In Deutschland sind insbesondere das Markenrecht, das Urheberrecht, das Telemediengesetz, das Wettbewerbsrecht, das Persönlichkeitsrecht und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) von großer Bedeutung.

Da Social Media eine grenzüberschreitende Dimension hat, müssen auch internationale Gesetzgebungen berücksichtigt werden. Darüber hinaus gibt es branchenspezifische Regelungen. Die rasche Veränderung der Social-Media-Landschaft führt jedoch dazu, dass die Gesetzgebung auf nationaler und internationaler Ebene oft nicht rechtzeitig Schritt halten kann. Viele rechtliche Fragen im Zusammenhang mit Social Media sind entweder nicht oder noch nicht ausreichend in Gesetzestexten behandelt. Daher spielt die aktuelle Rechtsprechung eine entscheidende Rolle. Dies erschwert es erheblich, den Überblick über die geltenden Rechtsvorschriften zu behalten.

Hilfestellung bieten hier zum Beispiel die Rechtsanwälte Thomas Schwenke oder Christian Solmecke, der auf YouTube unterhaltsam und informativ viele spannende Fragestellungen rund um das Thema beantwortet.

Neben den gesetzlichen Vorgaben sind auch die Hausregeln der Social-Media-Dienste zu beachten, die als „Gesetze der Plattformbetreiber“ gelten. Diese Regeln sind oft in den Nutzungsbedingungen, Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) oder anderen Richtlinien der Plattformen festgelegt.

Es ist unerlässlich, sich über die geltenden Rechtsvorschriften in Social Media zu informieren und diese sorgfältig zu beachten. Nur so können Unternehmen und Nutzer rechtliche Fallstricke vermeiden und eine sichere und rechtskonforme Präsenz in den sozialen Medien gewährleisten. Die Einhaltung der Rechtsvorschriften ist nicht nur wichtig, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern auch um das Vertrauen der Zielgruppe zu erhalten und einen positiven Ruf für die Marke aufzubauen.

Der Unterschied zwischen einer Social-Media-Krise und einem Shitstorm: Eine genaue Betrachtung

Nicht jeder kritische Beitrag in den sozialen Medien führt automatisch zu einer Krise. Ebenso ist nicht jeder negative Kommentar ein Shitstorm. Eine wirkliche Social-Media-Krise erfordert weit mehr als nur einzelne negative Äußerungen. Dies wird oft übersehen, wenn man negative Nutzer-Beiträge im Social Web betrachtet. Viele neigen dazu, schon bei geringfügigen Problemen das Schlagwort „Shitstorm“ zu verwenden, was zu einer übermäßigen Panikmache führt.

Die Analyse der wenigen Publikationen zur Begriffslegung von Social-Media-Krisen zeigt folgende charakteristische Merkmale:

Die Charakteristika einer Social Media Krise: Öffentlicher Raum Social Media, spezifische Ursache/dynamische Verbreitung, große Anzahl an Teilnehmern, gemeinsames Vorgehen sowie Gegenreaktion und Auswirkungen.

[Anmerkung: In der Abbildung werden die spezifischen Charakteristika einer Social-Media-Krise dargestellt.]

Es ist interessant, den Begriff „Shitstorm“ genauer zu betrachten. Obwohl der Begriff aus dem Englischen stammt, wird er im deutschsprachigen Raum seit seiner öffentlichen Verbreitung durch Sascha Lobo auf der Internetkonferenz „re:publica2010“ verstärkt verwendet. Lobo (2010) beschreibt Shitstorms als einen Prozess, bei dem „in kurzer Zeit eine subjektiv große Anzahl von kritischen Äußerungen getätigt wird, von denen sich zumindest ein Teil vom ursprünglichen Thema ablöst und stattdessen aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend geführt wird“. Die Beiträge gehen somit über die normale Kritikäußerung hinaus und sind zumeist emotional, vorwurfsvoll oder sogar beleidigend.

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einer Social-Media-Krise und einem Shitstorm zu erkennen. Eine Krise entsteht, wenn negative Äußerungen und Reaktionen auf ein Problem oder eine Situation weitreichende Auswirkungen auf das Unternehmen haben und die Reputation oder das Geschäft beeinträchtigen. Ein Shitstorm hingegen beschreibt einen plötzlichen und massiven Ansturm negativer und aggressiver Beiträge, die oft nicht mehr das ursprüngliche Thema betreffen und zu einer emotional aufgeladenen Debatte führen.

Es ist ratsam, in beiden Fällen angemessen zu reagieren, aber auch zu erkennen, dass nicht jeder negative Kommentar automatisch zu einer Krise oder einem Shitstorm führt. Eine kluge und umsichtige Social-Media-Strategie ist entscheidend, um auf mögliche Krisen und negative Reaktionen angemessen zu reagieren und den Ruf des Unternehmens zu schützen.

Die Zusammenhänge zwischen Kennzahlen, Metriken und KPIs in der Erfolgsmessung

In der Erfolgsmessung von Unternehmen spielen sogenannte Key-Performance-Indicators (KPIs) oder auch Leistungskennzahlen eine entscheidende Rolle. Diese betrieblichen Messindikatoren geben Aufschluss über den Erfüllungsgrad der eigenen Ziele und sind unerlässlich, um den Erfolg oder Misserfolg zu beurteilen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, den Erfolg ihrer Social-Media-Maßnahmen zu messen, oft weil zuvor keine klaren Ziele festgelegt wurden. Bei einer systematischen Anwendung des Social Media Zyklus kann dieses Problem jedoch vermieden werden. Denn durch die Festlegung von klaren Zielen und einer darauf ausgerichteten Strategie lassen sich konkrete Messwerte, Kennzahlen und KPIs ableiten.

Zwischen diesen Begriffen und den Zielen besteht ein Zusammenhang, der für die Erfolgskontrolle von hoher Bedeutung ist:

  • Klare Zielvorgaben: Um Messwerte definieren zu können, sind klare Zielvorgaben erforderlich. Ein Beispiel dafür ist die Steigerung der mittels Social Media gelösten Kundenanfragen.
  • Messwert (Metrik): Der Messwert, auch als Metrik bezeichnet, ist ein messbarer Wert, der abgelesen oder durch ein Tool bestimmt werden kann. Ein Beispiel wäre die Anzahl der gelösten Kundenanfragen im Zeitraum X.
  • Kennzahl: Eine Kennzahl setzt mindestens zwei Messwerte in ein Verhältnis zueinander. Zum Beispiel könnte man die Anzahl der gelösten Kundenanfragen im Zeitraum X mit der Anzahl gelöster Kundenanfragen im Zeitraum Y vergleichen.
  • Key Performance Indicator (KPI): Erst durch die Verknüpfung der Kennzahl mit dem Ziel entsteht der KPI. Beispielsweise könnte der KPI lauten: „Steigerung der mittels Social Media gelösten Kundenanfragen um 10 % bis zum Ende des ersten Quartals im Jahre X.“

Die klare Verknüpfung zwischen Zielen, Messwerten, Kennzahlen und KPIs ermöglicht eine effektive Erfolgsmessung von Social-Media-Maßnahmen. Indem Unternehmen ihre Ziele genau definieren, und die entsprechenden Metriken und Kennzahlen festlegen, können sie den Erfolg ihrer Social-Media-Aktivitäten präzise überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um ihre Ziele zu erreichen. Eine sorgfältige Erfolgskontrolle ist von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg in den sozialen Medien zu maximieren und eine effektive Nutzung dieser Plattformen sicherzustellen.

Social-Media-Marketing: Kostenfrei oder nicht? Eine genaue Betrachtung

Es ist durchaus richtig, dass Social-Media-Marketing im Vergleich zu anderen Marketing-Ansätzen oft verhältnismäßig kostengünstig sein kann. Allerdings sollte klargestellt werden, dass es nicht komplett kostenfrei ist. Trotzdem starten viele Unternehmen ihr Engagement in den sozialen Medien in der Hoffnung, dort kostenlos neue Kunden zu gewinnen – eine Annahme, die oft auf der Tatsache beruht, dass die Nutzung vieler sozialer Netzwerke wie Facebook oder Twitter kostenlos ist. Dabei übersehen Unternehmen häufig eine ganze Reihe von Kostenfaktoren.
Social-Media-Marketing kann eine kostengünstige Möglichkeit sein, um die Reichweite zu erhöhen und mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Dennoch entstehen auch hier Ausgaben, die nicht vernachlässigt werden sollten (eine kleine Auswahl):

  • Zeit und Arbeitsaufwand: Die Erstellung von hochwertigen Inhalten, die Interaktion mit der Community, das Beantworten von Anfragen und das Pflegen der Social-Media-Präsenzen erfordern einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand.
  • Werbekosten: Um die Sichtbarkeit der Beiträge zu erhöhen und die Zielgruppe gezielt anzusprechen, setzen viele Unternehmen auf Social-Media-Werbung. Hier entstehen entsprechende Kosten. Dies ist heutzutage vor dem Hintergrund sinkender organischer Reichweiten fast unerlässlich.
  • Content-Erstellung: Die Erstellung von ansprechendem und relevantem Content erfordert oft die Zusammenarbeit mit professionellen Textern, Grafikern oder Fotografen.
  • Social-Media-Tools: Die Nutzung spezialisierter Tools zur Planung, Analyse und Auswertung von Social-Media-Aktivitäten kann mit Kosten verbunden sein.
  • Schulungen und Weiterbildungen Mitarbeiter müssen auf dem neuesten Stand bleiben und sich regelmäßig über Trends und Best Practices im Social-Media-Bereich informieren. Das erfordert Schulungen und Weiterbildungen, die ebenfalls Kosten verursachen können.

Es ist wichtig, diese Kostenfaktoren zu berücksichtigen und ein realistisches Budget für das Social-Media-Marketing festzulegen. Eine gut geplante und strategisch ausgerichtete Social-Media-Strategie kann den Erfolg und die Effizienz der Marketingaktivitäten steigern und gleichzeitig die Kosten im Rahmen halten. Letztendlich ist Social-Media-Marketing eine Investition, die, wenn sie richtig eingesetzt wird, ein hohes Potenzial für Unternehmen bietet und sich langfristig auszahlen kann.

Fragen zum Buch

Ja, aber das kann noch ausgebaut werden. Aktuell gibt es Flipboard, in dem in verschiedenen Boards die Themen zum Social Media Zyklus in Form von Artikeln gesammelt wird. Einen ersten Eindruck können sie hier gewinnen.

Der Aufbau einer LinkedIn-Community ist zusätzlich geplant.

Um in Sachen Social Media auf dem Laufenden zu bleiben, haben die Autoren eine Flipboard-Seite unter https://flipboard.com/@AlexanderDecker eingerichtet. Dort ist eine Vielzahl an Boards zu finden, in denen Artikel zu verschiedenen Themen hinterlegt sind. Fast täglich kommen dort neue Artikel hinzu.

In Sachen Social Media gibt es eine Reihe an Boards, die entsprechend den Schritten des Social Media Zyklus in SOME 1, SOME2 etc. betitelt sind. Für umfänglichere Themen gibt es zusätzliche Boards. Folgen Sie einfach den Boards, die für Sie interessant sind.
Einen ersten Eindruck können sie hier gewinnen.

Sie können das Buch direkt beim Verlag unter https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-34620-1 bestellen. Dies bietet Ihnen, wenn Sie ein Dozent sind, noch weitere Vorteile.
Aber natürlich gibt es das Buch auch bspw. bei Amazon zu kaufen.

Sie sind ein Dozent? Ihr Vorteil: Wenn Sie sich als Dozent hier registrieren und direkt beim Verlag bestellen, können Sie kostenlos einen Satz mit 290 Lehrfolien herunterladen.

Auch hier gibt es für Dozenten einen Zusatzservice, wenn Sie sich als Dozent hier registrieren und direkt beim Verlag bestellen. Dann hat man auch Zugriff auf die sogenannten Springer Nature Flashcards. Für den Social Media Zyklus steck dahinter eine Vielzahl an Quizfragen zu jedem Kapitel des Buches, die Sie im Unterricht zu verschiedenen Zwecken einsetzen können.

Prof. Decker antwortet.

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