Der Social-Media-Zyklus
  • Home
  • Inhalt
  • Service rund ums Buch
  • bestellen
  • Blog
  • Suche
  • Menü Menü

Die Social-Media-News: KW 11/21

Allgemein
Blog Social-Media-News

Blog Social-Media-News zum Buch Der Social-Media-Zyklus

Die Social-Media-News aus KW 11/21:

Instagram für Kinder?

Buzzfeed News berichtet basierend auf einem internen Post, dass Facebook eine Version von Instagram für Kinder unter 13 Jahren plant.

  • https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/bericht-facebook-arbeitet-an-instagram-kinder

 

Mehr Jugendschutz bei Instagram

Na, da passt ja auch, dass es ein Jugendschutz-Update bei Instagram gibt. Gerade in der kommt es immer wieder zur Belästigungen, der Verbreitung von Desinformationen oder Hate Speech. Gegen letztere sollen Alterskontrollen und Schutz vor ungewollten Kontaktanfragen helfen.

  • https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/jugendschutz-update-instagram

 

Studie: Instagrams Algorithmus pusht Fake News und Desinformation.

Wie bleiben beim Thema Instagram. Eine Untersuchung hat jetzt ergeben: Der Instagram Algorithmus könnte Falschinformationen zu Covid-19 sowie Anti-Impfkampagnen an Millionen von Nutzerinnen und Nutzern ausspielen.

  • https://t3n.de/news/studie-instagram-algorithmus-fake-news-1364870/

 

Warnung vor problematischen Facebook Gruppen

Auch im nächsten Artikel geht es um den Kpampf gegen Desinformationen und Hate Speech. Deswegen führt Facebook ein neues Popup ein, das die Nutzer:innen vor dem Eintritt in eine Gruppe informiert, wenn diese gegen die Community Guidelines verstoßen hat.

  • https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/facebook-gruppen-warnung

 

Ikea-Katalog als Podcast

Wir wechseln die Thematik und landen mal wieder bei Podcasts. Die sind ja in aller Munde. IKEA lääst nun seinen Katalog wieder auferstehen, Als Podcast. Ob das funktioniert?

  • https://onlinemarketing.de/cases/ikea-katalog-podcast

 

Gleich zwei Beiträge zu Clubhouse

Wir bleiben bei Audio. Diese Woche hat uns der Social Media Examiner gleich zwei Beiträge rund um die Hype-App Clubhouse geliefert. Darin: Tool-Tipps und Hinweise, wie man seine Gefolgschaft vergrößern kann.

  • https://www.socialmediaexaminer.com/20-tools-for-marketers-on-clubhouse/
  • https://www.socialmediaexaminer.com/how-to-use-clubhouse-to-grow-your-reputation/

 

Google muss mal wieder zahlen

Auch beim Surfen im Inkognito-Modus bei Chrome werden User-Daten gesammelt. Weil Google dies nicht völlig deutlich mache, steht der Konzern nun vor Gericht.

  • https://onlinemarketing.de/unternehmensnews/google-inkognito-modus-gericht-5-milliarden-dollar-strafe-drohen

 

TikTok personalisierte Ads

Die Social-Plattform schafft ab dem 15. April das standardisierte Opt-out für personalisierte Ads ab und will den Usern Werbung basierend auf ihren Sehgewohnheiten anzeigen.

  • https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/tiktok-personalisierte-ads-kommen

TikTok kündigt personalisierte Ads an

Facebook Ads: Die iOS 14 Checkliste für FB und Instagram

Seit einigen Wochen erscheint ständig eine Warnung in Facebook Ads Werbekonten: Bereite dich auf die kommenden iOS 14-Änderungen vor. Viele stehen aber vor einem Rätsel, was zu tun ist. Das hat Sandra nun aufgeklärt.

Facebook Ads: Die iOS 14 Checkliste für FB und Instagram

 

Auch YouTube macht nun in einer Art Stories: YouTube Shorts

In diesem Artikel kann man erfahren, was YouTube-Shorts sind und wie Marketer diesen neuen Content-Typ auf YouTube nutzen können.

  • https://www.socialmediaexaminer.com/youtube-shorts-opportunity-for-creators-and-businesses/

 

So, das war es für heute. Bis nächste Woche

Euer

#ProfD

21. März 2021/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2021-03-21 10:10:432021-03-28 13:13:20Die Social-Media-News: KW 11/21

Die Social-Media-News: KW 10/21

Allgemein
Blog Social-Media-News

Blog Social-Media-News zum Buch Der Social-Media-Zyklus

Hallo Leute,

hier kommen die Social-Media-News. Und die erste Meldung ist in eigener Sache: aktuell arbeite ich an der 2. Auflage des Lehrbuchs Der Social-Media-Media-Zyklus. Ich bin durchaus ein wenig stolz darauf, wusste ich doch vor 3,5 Jahren nicht, wohin die Reise mit diesem Buch hingehen soll. Macht ein solches Buch ob der Dynamik der sozialen Medien wirklich Sinn. 180.000 Downloads auf springer.de später weiß ich: das war wohl gar nicht sooo blöd.

Aber man kann es noch besser machen. Deswegen startet seit gestern auch der Relaunch des Instagram-Accounts @social_media_zyklus. Damit verbunden ist einmal wöchentlich ein Blogpost, in dem die wichtigsten Social-Media-News der abgelaufenen Woche zusammengestellt werden. Let’s get startet!

Wie jede Woche ist auch in der KW 10/21 wieder viel in der Social-Media-Welt passiert. Die Social-Media-News drehen sich dabei bewusst nicht um jede neue Einzelfunktion der Social-Media-Plattformen. Denn da wird man nie fertig. Aber Highlights sollen schon erwähnt werden. Genauso wie besondere „Fails der Woche“, Themen über die man diskutieren kann und Vieles mehr.

Hier sind sie nun:

Die Social-Media-News aus KW 10/21:

Instagram-Captions:

Instagram testet mal wieder etwas Neues aus. Und das könnte für Viele sehr hilfreich sein: sogenannte Caption-Sticker sorgen für automatische Untertitel in den Stories. Dieses Feature ist allerdings aktuell nur einigen Wenigen zugänglich.

  • https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/captions-sticker-automatische-untertitel-instagram-stories
  • https://www.socialmediatoday.com/news/instagram-tests-new-auto-captions-option-for-instagram-stories/596409/

 

Fail der Woche: Burger King und der Weltfrauentag:

Am 8. März war Weltfrauentag. Anlass um über die noch immer mangelnde Gleichberechtigung von Frauen zu reden. Das dachte sich auch Burger King UK. Die Fast-Food-Kette wollte in einer Kampagne darauf aufmerksam machen, dass nur 20% aller Köche Frauen sind. Leider nicht wirklich durchdacht. Die Sache ging ganz schön nach hinten los. Wie immer wunderbar zusammengefasst von „The Best Social Media“.

  • https://www.thebestsocial.media/de/burger-king-weltfrauentag/

 

Gen Z Studie:

Snap hat in Zusammenarbeit mit Oxford Economics einen Bericht veröffentlicht. Dieser beschäftigt sich mit der Rolle der Generation Z für den Aufschwung nach der Pandemie und die digitale Wirtschaft. Der Bericht gibt einen Überblick darüber, wie die Zukunft für junge Menschen in sechs Märkten – u.a. auch Deutschland – aussieht. Er enthält eine Mischung aus neuer Feldforschung, der Analyse einer Vielzahl von Datenquellen und Expertenwissen von Unternehmern und Politikexperten.

  • https://newsroom.snap.com/oxford-economics-report-2021

 

Twitter Spaces vs Clubhouse:

Es gehört ja mittlerweile zur üblichen (Un-)Sitte, dass man als Social-Media-Plattformbetreiber Funktionen „klont“, wenn ein Newcomer etwas erfolgreich eingeführt hat. Bislang zeigte sich der Facebook-Konzern hier als hyper-aktiv. In Bezug auf die Hype-App Clubhouse ist es aber aktuell vor allem Twitter, das mit einer Copy-Cat-Strategie aktiv ist. Spaces soll nächsten Monat gelauncht werden. Während Clubhouse noch im Einladungsmodus ist, erlaubt Twitter dann allen Benutzern, Spaces-Sendungen beizutreten und zuzuhören.

  • https://www.socialmediatoday.com/news/twitter-plans-to-launch-spaces-to-all-users-next-month-tests-tipping-for-a/596514/

 

Podcasts:

Und weil wir gerade bei Audio und Hypes sind: Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht, einen eigenen Podcast zu erstellen, für sich selbst oder für Euer Unternehmen? Falls ja: Social Media Today gibt dazu ein paar nützliche Tipps.

  • https://www.socialmediatoday.com/news/a-small-business-guide-to-starting-a-podcast-infographic/596236/

 

So, das war es für heute. Bis nächste Woche

Euer

#ProfD

14. März 2021/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2021-03-14 09:48:052021-03-14 09:48:05Die Social-Media-News: KW 10/21

Gekommen, um zu bleiben: Evergreen Content

Allgemein

Was ist das eigentlich, Evergreen Content? Und wozu dient er? Wo liegen die Vorteile und vor allem: welche Inhalte eignen sich dafür? Und wenn man Inhalte gefunden hat, die ein geringe Halbwertszeit haben: muss ich mich nicht auch irgendwie „up-to-date“ halten? Wie mache ich das? All das ist in diesem Blogbeitrag zu erfahren.

 

Zur Dynamik der sozialen Medien und was das für viele Verfasser von Beiträgen bedeutet

Oft, wenn man etwas zum Thema Social Media schreibt, sind die im Schriftstück enthaltenen Informationen schnell veraltet. Man stellt fest: Oh, Gott, hat sich da schon wieder alles verändert?

Aber warum ist das so? Die sozialen Medien weisen eine hohe Dynamik auf. Die Landschaft der Plattformen verändert sich fast täglich. Neue kommen hinzu, andere verschwinden. Innerhalb der Kanäle erneuern sich zudem ständig Anordnungen und Funktionalitäten. Viele Aspekte von Social Media weisen daher eine sehr kurze Halbwertszeit auf.

Gerade für einen Autor einer Monografie, einem Lehrbuch wie „Der Social-Media-Zyklus“, stellt sich deswegen die Frage: wie gehe ich mit dieser inhaltlichen Dynamik um. Bis zur Veröffentlichung der Monographie haben sich die Inhalte für gewöhnlich schon überlebt. Aus Sicht des Autors macht es folglich wenig Sinn, sich im Rahmen eines Buches mit sämtlichen Neuerungen der einzelnen Social-Media-Kanäle zu beschäftigen.

Aber betrifft dies nur Verfasser von Büchern? Nein. Gerade auch für Blogs spielt dies eine wichtige Rolle. Denn im Gegensatz zur Lebensdauer von Beiträgen auf den bekannten sozialen Plattformen, wie vor allem Facebook, Twitter oder Instagram, behalten Blog-Beiträge im Schnitt fast zwei Jahre ihre Sichtbarkeit (vgl. Adenion 2016). Einen Blog zu erstellen macht somit Sinn, um Content zu platzieren und mittel- bis langfristige Aufmerksamkeit von interessierten Besuchern zu erhalten (vgl. Schulze-Siebert 2017).

An dieser Stelle kommt der sog. Evergreen Content ins Spiel.

 

Evergreen Content – gekommen, um zu bleiben

Bei Evergreens denken wir schnell an Klassiker aus der Musik. Lieder, die auch nach Jahrzenten immer noch aktuell und faszinierend sind und nie aus der Zeit geraten. Evergreen – zu Deutsch: „immergrün“ – kommt aber aus dem Pflanzenbereich. Der Begriff wird normalerweise mit immergrünen Pflanzen in Verbindung gebracht. Das sind u.a. Kiefern- oder Tannenbäume. Sie behalten ihre Blätter und Kiefernnadeln während der Jahreszeiten, im Gegensatz zu vielen anderen Bäumen, die ihre Blätter vor dem Winter verlieren.

Und genau da setzt der Begriff „Evergreen Content“ an: Er bezeichnet Inhalte, die nicht („so schnell“) verwelken, sprich nicht im Laufe der Zeit an Aktualität und Relevanz verlieren. Dieser Beitrag könnte beispielsweise als immergrüner Inhalt betrachtet werden. Er wird immer als aktuell, relevant und wichtig für die Leser sein, da die Inhalte generelle Gültigkeit besitzen. Ein Beitrag zum Thema „Das sind die 5 Trends für das Social-Media-Marketing in 2018“ ist hingegen im Jahre 2019 längst veraltet.

Evergreen-Inhalte sind folglich nicht datumsorientiert. Sie behalten lange ihre Relevanz und sind somit für die Leser von dauerhaften Nutzen. Außerdem bieten Evergreen-Inhalte in der Regel grundlegendere Einführungsinformationen für die Leser. Dies ist eine großartige Gelegenheit, sich den Lesern vorzustellen und sie zu begeistern, während weiterführende Links die Möglichkeit schaffen, tiefer in das jeweilige Thema – auch auf Tagesbasis – einzudringen (vgl. Lindsey 2019).

Und es gibt noch weitere Vorteile: Man kann Evergreen Content kontinuierlich planen und veröffentlichen. Patterson (2016) schreibt in diesem Zusammenhang, dass eigentlich kein Weg an einem derartigen Content vorbeiführe, es sei denn, man möchte einen ernsthaften Social-Media-Burnout erleiden. Eine Social-Media-Präsenz nur auf Echtzeit-Content aufzubauen, wäre schlichtweg ineffizient. Denn es ergibt wenig Sinn jeden nur erdenklichen Moment an die inhaltliche Ausgestaltung einer Social-Media-Präsenz zu denken. Im stressigen und dynamischen Social-Media-Alltag hilft Evergreen Content somit, einen Teil der Arbeitsbelastung zu verringern. Evergreen-Content lässt sich im Vorfeld planen und schafft Freiraum, um aktuelle Artikel für die Benutzer schreiben oder auf Tagesgeschehnisse reagieren zu können.

Welche Inhalte eigenen sich für Evergreen Content?

Eigene Erfahrungen im Zuge der Planung und Umsetzung von Social-Media-Inhalten (siehe Schritt 7 des Social-Media-Zyklus) sowie gute Übersichten, wie bspw. bei Lindsey (2019) oder McCoy (2017) zeigen, welche Formate sich besonders zum Evergreen Content eignen:

  • Cornerstone Content: Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Sog. „Cornerstone Content“ ist eine Art „Starten Sie hier „-Form von Inhalten, die jedem Erstbesucher helfen, sich mit einem Thema vertraut zu machen. Einfache Möglichkeiten bieten die Fragen, die den eigenen Posteingang füllen. Fragen, die man viel von potenziellen Kunden hört. Was fragen Leute, bevor sie sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheiden?

An dieser Stelle bietet sich auch systematisches Social-Media-Monitoring (Schritt 1 des Social-Media-Zyklus) an: das Durchsuchen beliebter Foren einer Branche gibt einem das Gefühl, welche Fragen die Leute immer wieder stellen. Aus eigener Erfahrung zeigt sich, dass Reddit hier ganz besonders gut geeignet ist. Natürlich darf man am Ende nicht die Antworten vergessen.

  • Fallstudien

88% der Verbraucher vertrauen Online-Bewertungen ebenso wie Empfehlungen, die ihnen von Menschen gegeben werden, die sie kennen. Eine riesige Zahl. McCoy (2017) weist daraufhin, dass man das in Zusammenhang mit immergrünen Inhalten nutzen kann. Wie? Ganz einfach: Indem man Fallstudien heranzieht oder selber erstellt. Erfahrungen zu teilen kommt, nie aus der Mode. Insbesondere negative Beispiele bieten die Chance, daraus viel zu lernen. Man kann aber auch den Erfolg eines Unternehmens hervorheben und das als Fallstudie verarbeiten, um zu zeigen, was ggf. anders, besser gemacht wurde.

Im Buch „Der Social-Media-Zyklus“ sind 22 Fallstudien zu finden (eine Übersicht welche, gibt es hier). Nach und nach werden einzelne, aber auch neue Fallstudien in diesem Blog veröffentlicht.

  • Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Tutorials

Ein informativer Leitfaden oder ein Tutorial zu einem nachhaltigen Thema ist ideal für dauerhafte Inhalte. Vor allem dann, wenn sich die Regeln des Leitfadens oder des Tutorials wenig oder nur selten ändern.

In diesem Zusammenhang sorgen „How-to-Guides“ für großartige immergrüne Inhalte. Hootsuite, Hubspot oder v.a. auch Buffer zeichnen sich hier immer wieder doch tollen Content mit Bezug zu Social Media und / oder Digital Marketing aus. Kevan Lees „25 Days of Actionable Social Media Strategies“ ist nur ein großartiges Beispiel von vielen. Wenn dies dann auch noch mit Videomaterial aufbereitet ist, hilft das zusätzlich.

  • Podcasts

Aber nicht nur Videos bergen großes Potenzial für Evergreen Content. Auch Podcasts können immergrün sein. Sie erfreuen sich zudem immer größerer Beliebtheit.

Dabei gibt es zwei Bereiche, die von Relevanz sind: Auf der einen Seite ist dies natürlich die Audio-Seite eines Podcasts. Aus Podcasts lassen sich aber auf der anderen Seite auch Notizen und Transkripte aus den Episoden ziehen. Je länger die Episode, desto länger die Abschrift und desto mehr Möglichkeiten hat man, hilfreiche Links und Longtail-Keywords einzubinden. Auch hier geht Buffer mit tollen Beispielen voran. Ein sehr gelungenes Beispiel für einen interessanten Podcast mit viel Evergreen Content aus Deutschland liefert der Social-Media-Experte Björn Tantau.

  • Egobating mit Influencer-Listen

Gerade im Bereich Social Media und Digital Marketing sind wir immer auf der Suche nach guten Quellen. Wir wollen wissen, auf wen man sich verlassen kann. Fast jede Branche da draußen ist voll von „Experten“, die um Aufmerksamkeit kämpfen. Insofern hilft es auch, selber Experten-Listen zu erstellen und zu veröffentlichen, in dem man bspw. seinen Influencern für deren Input dankt. Dieses Prinzip, andere in seinem Content zu featuren, ist auch unter dem Begriff „Egobating“ bekannt. Neben der Tatsache, selber dauerhaft gültigen Content bereitgestellt zu haben (denn so schnell verliert man einen mal erworbenen Experten-Status nicht), erhält man meistens auch noch gute Interaktionen der „gefeaturten“ Experten. Ich habe das selber schon ausprobiert, als ich den vielen Experten da draußen für deren Input zum Lehrbuch „Der Social-Media-Zyklus“ Danke sagte.

  • Einige Top-Tipps

Man muss sich aber nicht nur auf andere verlassen. Aus der eigenen Erfahrung rühren oft genug umfassende Erkenntnisse, die man teilen kann. Im Rahmen von Social Media bieten sich v.a. Themen rund um die Strategie-Entwicklung an. Denn hier kommen Prinzipien zur Anwendung, die sich sicherlich nicht von heute auf morgen verändern.

Auch Listen über die besten kostenlosen und kostenpflichtigen Tools bieten sich an. Ob sie bezahlt oder kostenlos sind, kann sich ändern. Die meisten großartigen Werkzeuge überdauern aber die dynamischen Tagesprozesse des Social Media. Wer sich bspw. über solche Tools jeglicher Ausprägung informieren möchte, dem sei mein Flipboard zum Thema „Tools“ ans Herz gelegt.

  • Veröffentlichen Sie ein Buch zu einem Grundlagen-Thema

Der letzte Tipp liegt mir besonders am Herzen und bringt mich zum Ausgangsgedanken dieses Blogbeitrags zurück: schreibe ein Buch zu einem Grundlagen-Thema. Wie eingangs erwähnt: macht dies im Bereich Social Media denn Sinn? Viele haben mich gefragt: „Wozu braucht man (noch) ein Buch über Social Media? Ist das nicht schon bei seiner Veröffentlichung veraltet?“ Ist das nicht ein Anachronismus? Nein, nicht wenn es sich bei den Inhalten um Evergreen Content handelt.

 

Evergreen Content als Grundlage für das Buch „Der Social-Media-Zyklus“

Deswegen fokussieren die Ausführungen des Lehr- und Sachbuches „Der Social-Media-Zyklus“, um den es ja auf dieser Website geht, vor allem auf „Evergreen Content“. Die Inhalte im Buch sind so weit es geht unabhängig von den dynamischen Entwicklungen in diesem Bereich, sind allgemein gültig und veralten nicht (zu) schnell. Die aktuellen Geschehnisse nimmt zum einen der Blog auf. Zum anderen kann der Leser über die Servicelinks im Buch und auf der Website auf aktuelle Informationen rund um das Thema Social Media zugreifen.

Gerade in Bezug auf das Buch und seine Servicelinks kann es jedoch passieren, dass aufgrund der Dynamik des Marktes manche Informationen veralten oder genannte Plattformen vorübergehend nicht angesteuert werden können oder ggf. sogar ganz vom Markt verschwinden. Dies ist dem Autor während der Erstellung des Lehrbuches immer wieder passiert. So sind bspw. die Tools Icerocket von Meltwalter oder Addictomatic so nicht mehr auffindbar gewesen. Auch die Dynamik rund um das Thema Google+ hat die Inhalte des Buches überholt. Aber dazu kommt noch ein gesonderter Beitrag in diesem Blog.

 

Wie halte ich mich dennoch „up-to-date“

Damit sich die Leser des Buches und des Blogs dennoch auf dem Laufenden halten können, liefert das Flipboard des Autors aktuelle Informationen rund um das Thema Social Media und Digital Marketing. Das Flipboard ist zu weiten Teilen so aufgebaut, wie das Buch: für jeden einzelnen Schritt zum Social-Media-Zyklus gibt es ein eigenes Board (SoMe 1, SoMe 2 etc.) sowie tiefergehende Boards zu ausgewählten Themen, wie z.B. zu den wichtigsten Plattformen. Allgemeine sowie vertiefende Boards zum Thema Digital Marketing ergänzen das Portfolio. Schauen Sie rein. Es ist vollkommen kostenlos. Ich hoffe, Sie sind dann gekommen, um zu bleiben.

 

Literatur:

Adenion (2016) Social Media Studie.
https://www.blog2social.com/de/blog/social-media-studie/. Zugegriffen: 14.02.2019.

Lindsey B (2019) What is Evergreen Content? And How it Will Improve Your Blog.
https://www.designatude.com/blog/evergreen-content-will-improve-blog/. Zugegriffen: 14.02.2019.

McCoy J (2017) 15 Examples of Evergreen Content That Will Win Links, Traction & Results for Your Brand Online.
https://buzzsumo.com/blog/15-examples-evergreen-content-will-win-links-traction-results-brand-online/. Zugegriffen: 14.02.2019.

Patterson M (2016) 4 Simple Steps for Creating a Social Editorial Calendar.
https://www.socialmediatoday.com/social-business/4-simple-steps-creating-social-editorial-calendar. Zugegriffen: 14.02.2019.

Schulze-Siebert J (2017) Social Media Automation: Alt-Content wiederverwerten.
https://letsseewhatworks.com/social-media-automation/. Zugegriffen: 14.02.2019.

14. Februar 2019/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2019-02-14 15:21:382019-02-14 15:26:27Gekommen, um zu bleiben: Evergreen Content

Braucht es eine Social-Media-Strategie? Natürlich!

Allgemein

An dieser Stelle erfolgt heute nur ein kurzer Link zu einem Blogbeitrag, den ich auf der tollen Seite „https://wissenschafts-thurm.de“ von meinem Kollegen Prof. Dr. Uwe Manschwetus von der Hochschule Harz gepostet habe. Der Beitrag zeigt, dass dem neuesten „The State of Social Report“ von Buffer auch im Jahre 2019 immer noch die Hälfte der Unternehmen keine dokumentierte Social-Media-Strategie haben. Eine Social-Media-Strategie ist jedoch dringend erforderlich. Insofern zeichnet der Beitrag auch kurz den Social-Media-Zyklus auf, mit dem man Schritt-für-Schritt eine solche Strategie einfach erstellen kann.

Der Beitrag ist hier zu finden:

Braucht es eine Social-Media-Strategie? Natürlich!

 

28. Januar 2019/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2019-01-28 16:07:412019-01-28 16:09:44Braucht es eine Social-Media-Strategie? Natürlich!

Das Social-Media-Bouquet

Allgemein

Das Social-Media-Bouquet

Viele kennen das Social-Media-Prisma von Ethortiy mit der schier unfassbaren Menge an Plattformen. Insofern verliert man auch schnell den Blick für das Wesentliche. Das Social-Media-Bouquet fasst die wichtigsten Plattformen in Deutschland und Westeuropa zusammen. Ab 2019 wird im Rahmen von Abstimmungen entschieden, welche Plattformen mit auf das Social-Media-Bouquet gehören. Stay tuned.

20. September 2018/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2018-09-20 11:04:112018-11-19 20:25:14Das Social-Media-Bouquet

Connected Customer

Allgemein

Blickwechsel: Connected Customer – eine digitale (R)Evolution

Der digitale Darwinismus hat einen neuen Typ Kunde hervorgebracht: Den „Connected Customer“. Dank der Möglichkeiten zur stärkeren Interaktion mit seinen Marken, die das Internet ihm bietet, hat er eine ungewohnte Marktmacht entwickelt. Unternehmen sind gezwungen auf diesen neuen Kunden zu reagieren.

Nur 25 Jahre ist es her, da begann sich die Welt digital zu vernetzen. Was als Evolution galt, stellt heute eine digitale Revolution dar, die tiefgreifende Veränderungen im Kunden- und Mediennutzungsverhalten sowie den damit einhergehenden Anforderungen der Deutschen ausgelöst hat. Es ist ein neuer Kunde entstanden. Ralf Kreutzer und Karl-Heinz Land beschreiben ihn in ihrem Buch „Digitaler Darwinismus“ als „Connected Customer“ und belegen ihn plakativ mit dem „Ich, Alles, Sofort und Überall“-Prinzip (siehe Abbildung unten). Der „Connected Customer“ fordert durch den Einfluss der digitalen Medien ein weitaus höheres Maß an persönlichen Services und Dienstleistungen — jederzeit, ortsunabhängig, unmittelbar, in bester Qualität und zum günstigsten Preis. Die Kunden bestimmen dabei selbst, wie und wo sie mit dem Unternehmen in Kontakt treten möchten. Sie erwarten immer und an jedem Ort eine Frage posten zu können — und erwarten ebenfalls eine Antwort zu erhalten. Und: Sie können diese Forderungen aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität stellen. Denn der Wettbewerber ist ja nur einen Klick weit entfernt.

Connected_Customer_Ich-Alles-Sofort-Überall-Prinzip

Ich-Alles-Sofort-Überall-Prinzip nach Kreutzer/Land

Die Digitalisierung hat so nicht nur Auswirkungen auf die „Customer“, sondern verändert die Märkte und damit auch die Unternehmen; sie bringt sie in Zugzwang. Der Wandel zur Digitalisierung ist ein unaufhaltsamer Prozess. Fast täglich treibt eine Vielzahl neuer digitaler Technologien die Vernetzung und den Einsatz intelligenter Systeme voran. Eine Chance, die vor allem junge Unternehmen nutzen, die sich mit neuen disruptiven, digitalen Geschäftsmodellen am Markt etablieren. Die gestandenen Unternehmen geraten zunehmend unter Druck. Der Digitalisierungsexperte Karl-Heinz Land geht sogar so weit und sagt: „Wenn Technologie und Gesellschaft sich schneller verändern als Unternehmen in der
Lage sind, sich daran anzupassen, kommt es wie in der Evolution zum Aussterben, sprich: adapt or die“. In dieselbe Kerbe schlägt Brian Solis, „Digital Analyst“, Anthropologe und Zukunftsforscher. Seiner Meinung nach wird es in einigen Jahren 70 Prozent der sogenannten „Fortune 100 Companies“ nicht mehr geben, da sie den Ansprüchen der neuen vernetzten Gesellschaft nicht gerecht werden.

Managementansätze für den digitalen Darwinismus

Um als Unternehmen erfolgreich zu sein, verfolgte man in den vergangenen zwei Jahrzehnten unter anderem den Ansatz des Kundenbeziehungsmanagements (Customer Relationship Management; CRM). Dabei versuchen Unternehmen, ihre Kunden langfristig zu binden und zu profitabilisieren, indem sie die kundenbezogenen Unternehmensprozesse an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten. Die Hauptrolle spielen dabei die (systematisch) gewonnenen Daten über eine Kundenbeziehung (neudeutsch: Customer Relation). Im Fahrwasser des CRM erlangte auch der Kundenservice eine zentrale Rolle, denn er bietet in Zeiten immer homogenerer und austauschbarerer Produkte eine Chance, um sich von den Wettbewerbern zu differenzieren.

Die Digitalisierung, vor allem über die sozialen Netzwerke, generiert nun eine schier unendliche Masse an Daten über Customer und User sowie deren Interessen, Meinungen und Freundschaftsbeziehungen und bietet so ganze neue Chancen. Der Kunde wird über seine digitalen Aktivitäten zu einem kontinuierlichen Datenlieferanten. Customer Relationship Management und Kundenservice bekommen dadurch neuen Schwung. Mit den oftmals synonym verwendeten Ansätzen Social CRM und Social Service hoffen Unternehmen nun, Managementansätze gefunden zu haben, die die notwendige Flexibilität liefern, um im digitalen Darwinismus zu überleben. Was steht aber hinter diesem neuen Buzz-Word? Aus terminologischer Sicht ist Social Service nur ein Teil von Social CRM, nämlich der für den Kunden nach außen hin sichtbare Teil. Unter Social Service versteht man ein besonders fundiertes Social Media Marketing, das die Beziehung mit den einzelnen Kunden oder Fans und vor allem den Service an diesen in den Vordergrund stellt. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die Social Service betreiben, explizit soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter als Kundenservice-Kanal nutzen. Firmen, die das hervorragend zu gestalten wissen, werden gern als „socially devoted“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Auszeichnung des Portals „socialbakers. com“ — einem der führenden Anbieter von Social Media Analyse- und Statistik-Tools. Unternehmen, die auf mindestens 65 Prozent der Kundenanfragen und zeitnah auf Facebook und/oder Twitter antworten, werden als besonders engagiert ausgezeichnet. Diese „socially devoted“ Unternehmen haben verstanden, dass viele Kunden statt einseitiger Kommunikation den dynamischen Dialog mit dem Unternehmen auf den von ihnen präferierten (sozialen) Kanälen bevorzugen. Sie haben sich konsequent auf die oben beschriebene neue Haltung der Konsumenten mit dem „Ich, Alles, Sofort und Überall“-Prinzip ausgerichtet. Zu den Top 3, der „socially devoted“-Unternehmen in Deutschland zählen regelmäßig die Deutsche Bahn, DHL Paket oder die Deutsche Telekom.

Haben deutsche Unternehmen Zukunftsangst?

Vor diesem Hintergrund ist es allerdings erstaunlich, dass gleichzeitig die sozialen Medien in Deutschland nur wenig als Servicekanal genutzt werden: Nur 0,7 Prozent aller Anfragen erfolgen über diese Kanäle. Woran liegt das? Tim Cole stellt in seinem Buch „Digitale Transformation“ zunächst eine andere Frage: „Sind wir Deutschen für die digitale Transformation der Wirtschaft gerüstet? Oder haben die deutschen Unternehmen zu viel Angst vor der Zukunft und lassen sie deshalb an sich vorbei
ziehen?“ Seine Antwort lautet: „Leider sieht es ganz danach aus“. Welchen Einfluss hat diese von Cole konstatierte Zukunftsangst nun auf die Social Services? Zum einen werden die sozialen Medien auch im Jahre 2016 noch zu oft als Einbahnstraße vom Unternehmen zum Kunden gesehen. Zum anderen fehlt es an den entsprechenden strategischen Verankerungen der sozialen Medien im Gesamtkontext einer digitalen, unternehmensweit ausgerichteten Strategie. Vieles ist Stückwerk und wird nur unternommen, weil die Konkurrenz es auch macht. Was fehlt ist die Basis, die notwendige Servicekultur.

Erschwerend kommt hinzu, dass Kunden heute — wie oben in der Abbildung unter „überall“ beschrieben — unabhängig von vordefinierten Geräten, Technologien und Kanälen ihre Anliegen los werden wollen. Das geht weit über die herkömmlichen Servicekanäle wie Telefon, Brief oder E-Mail hinaus. Laut einer Studie von Nice Systems aus dem Jahre 2012 nutzten 60 Prozent der Kunden fünf oder sogar mehr Kanäle, wenn sie Kontakt zu Unternehmen suchten. Im Jahre 2016 dürfte diese Zahl noch weiter gestiegen sein.

Für Unternehmen heißt das, dass sie sich auf all das vermehrt einstellen müssen, mit erheblichen organisatorischen Konsequenzen. Dies bedeutet, vor allem ein enormes Aufrüsten in Sachen Personal, schließlich erwarten Kunden im Web einen 24/7 Service (Stichwort „sofort“). Gleichzeitig muss aber auch die notwendige technische Infrastruktur bereitstehen. Ein Unternehmen muss wissen, was welcher Kunde wo bereits gesagt, getan oder gefragt hat (neudeutsch: wie seine „Customer Journey“ verlief), und in der Lage sein, diese Daten sinnvoll zu verknüpfen. Sonst passiert es, dass ein Kunde sein Serviceanliegen immer wieder von vorne erklären muss —sicherlich kein gutes Serviceerlebnis und nicht zuträglich auf dem Wege, eine langfristige Beziehung zum Kunden aufzubauen.

Bei beiden Themen, technisch wie organisatorisch, tun sich viele Unternehmen noch sehr schwer. Dem personellen Aufrüsten stehen allgegenwärtige Kostensenkungsprogramme einer Ausweitung der Servicekultur entgegen. Technische Ansätze gibt es, darunter Unified Desktop Systeme, die die für die Servicemitarbeiter notwendigen Eingabe- und Informationsfelder auf einer Bedienoberfläche aller Servicekanäle abbilden können. In der Umsetzung hapert es allerdings noch. In der Praxis tauchen weitere Schwierigkeiten auf, hier macht unter anderem der Faktor Mensch einen Strich durch die Rechnung: Innerhalb der Organisationen geben die einzelnen Verantwortlichen ihre Verantwortung über Teile der Daten nur ungern auf. Dies wäre aber nötig, um aus den wie in Silos separat gehaltenen Einzeldaten ein komplettes Bild des Kunden zu erhalten (sog. One-Face-Of-The Customer).

Große Daten, große Chancen?

So vergeben deutsche Unternehmen oftmals eine große Chance. Und hier liegt der eigentliche Kern von Social CRM aus Unternehmenssicht: die Verknüpfung der Daten aus den sozialen Medien mit den Daten aus dem Kundenmanagement.  Bislang basierten alle Informationen im CRM auf den Kundentransaktionen und den Daten, die der Kunde, etwa zum Vertragsabschluss, zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht konnte auch noch die eine oder andere Kommunikation, zum Beispiel aus dem Kunden-Support, genutzt werden. Im Rahmen des Social CRM reichert man nun die Kontakt- und Transaktionsdaten der Kunden durch Interaktionen, Informationen und Unterhaltungen aus den Social-Media-Plattformen an.

Zitat_Soziale_Medien_Big_Data_Customer

Die sozialen Medien wirken wie ein Perpetuum Mobile für Big Data

Hierzu zählen beispielsweise die Interessen der Kunden, die sie über das Liken oder Teilen von Inhalten äußern, oder Inhalte aus Beiträgen, die vom Nutzer selbst gepostet werden. Die Kombination der beiden Datenquellen ergibt ein Dorado für jeden Kundenmanager: sehr konkrete Kundenprofile, die man zur Ausgestaltung zielgerichteter Angebote und Informationen in Richtung Kunde nutzen kann. Die sozialen Medien wirken wie ein Perpetuum Mobile: Kunden fungieren durch ihre eigenen Aktivitäten im sozialen Web als kontinuierliche Datenlieferanten, sie sorgen selbständig und freiwillig für die Aktualisierung ihrer Informationen. Eine Aktualität, die man ansonsten im CRM nie erreichen würde.

Was hier so einfach und für Unternehmen verheißungsvoll klingt, ist in der Realität deutlich komplizierter. Zum einen hält der Datenschutz seine Hand über die personenbezogenen Daten. Personenbezogene Daten dürfen grundsätzlich nur dann erhoben, verarbeitet oder an Dritte weitergegeben werden, wenn eine gesetzliche Erlaubnis oder Einwilligung durch den Kunden vorliegt. Im Rahmen des herkömmlichen CRM muss diese Einwilligung grundsätzlich vorliegen. Allerdings erlaubt eine solche Einwilligung noch nicht, die Daten aus dem Unternehmens-CRM mit den Daten aus den sozialen Medien in Verbindung zu bringen, da nach deutschem Gesetz weiterführende Informationen über Kunden und Interessen nicht gespeichert, zusammengeführt und verarbeitet werden dürfen. Folglich können aus Datenschutzgründen Unterhaltungen und Informationen in sozialen Netzwerken nicht ohne die Zustimmung der Nutzer erfasst und bearbeitet werden. Die handelnden Unternehmen müssen im Rahmen des Social CRM über ein sogenanntes Opt-In-Marketing die Einwilligungen der Kunden erhalten. Auch hiervor schrecken deutsche Unternehmen zurück und scheuen die Auseinandersetzung mit den Juristen nach dem Motto: „Bevor wir etwas falsch machen, machen wir es lieber gar nicht“.

Mit Köpfchen Kundeninformationen gewinnen

Zum anderen ist auch hier die Technik herausgefordert, denn es gilt die User, die in sozialen Netzwerken teilweise mit „Nicknames“ unterwegs sind, mit den im CRM-System des Unternehmens bekannten Kunden zusammenzuführen (Kann der Facebook-Nutzer direkt als Nutzer in der CRM-Datenbank des Unternehmens identifiziert werden?). Gelungene Ansätze dazu gibt es: So hat die Lufthansa beispielsweise mit ihrem Mileonair-Gewinnspiel innerhalb weniger Wochen von fast 120.000 Miles-and-More-Mitgliedern ein Opt-In zur Verschmelzung der Daten gewinnen können. Um den ausgelobten Preis von bis zu einer Million Meilen zu gewinnen, mussten die User die Facebook-Applikation auf der Lufthansa-Fanpage nutzen und dabei ihr Einverständnis zur Zusammenführung der Daten geben. Außerdem mussten die Teilnehmer ihre Miles-and-More-Kundennummer angeben, damit im Falle des Gewinns die Meilen gut geschrieben werden konnten. So gelang es der Lufthansa, die Facebook-User den Miles-and-More-Nutzern in der CRM-Datenbank zuzuordnen. Im Social CRM stellt sich am Ende aber auch die Frage: Wann sind diese „Big Data“ wirklich „big“? Zurzeit wird gerne ohne strategische Vorüberlegungen einfach „wild drauf los gesammelt“. Aber: Big Data ist erst dann groß, wenn man Erkenntnisse gewinnt, die man mit weniger Daten nicht hätte gewinnen können. Es gilt also, sinnvolle Daten zu sammeln. Denn nur mit einer Basis aus sinnvollen Daten können Unternehmen ihren Kunden gezielt Mehrwerte bieten. Dies betrifft am Ende nicht nur den Kundenservice, sondern zielt auf die gesamte Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen ab.

Das Dilemma der Digitalisierung vieler deutscher Unternehmen

Als Konsequenz entsteht ein nicht zu gering zu wertendes Dilemma. Auf der einen Seite: Social CRM als eine von mehreren Möglichkeiten, um auf die wachsenden Herausforderungen der Digitalisierung und dem damit einhergehenden veränderten Kundenverhalten reagieren zu können. Auf Basis der gewonnenen Daten aus diversen digitalen Kanälen ließe sich kontinuierlich und schnell das dafür notwendige Wissen generieren. Auf der anderen Seite: veraltete Geschäftsmentalitäten, die auf Machterhalt setzen und die digitalen Medien als reine Kostenreduktionsprogramme begreifen. Insofern erfordert die digitale Transformation als allererstes ein radikales Umdenken auf den Vorstands- und Geschäftsführerpositionen. Meine Erfahrung zeigt, dass hier oft das Problem liegt: Wie sollen die richtigen Entscheidungen getroffen werden, wenn in den Führungsetagen die entsprechenden Kenntnisse und das Verständnis für die digitale Transformation fehlen? Dafür müssen Lösungen gefunden werden. Die müssen nicht immer drastisch in den Austausch ganzer Führungsebenen münden. Der Lebensmittelriese Nestlé geht mit seinem Re-Mentoring Programm einen vorbildlichen Weg: Für die älteren Kollegen in Führungspositionen gibt es jeweils ein junges Teammitglied, einen Digital Native, dessen oder deren Aufgabe es ist, dem Vorgesetzten die Tiefen der digitalen Welt näher zu bringen. «

Prof. Dr. Alexander Decker

Erschienen im Management Kompass 02/2016, S. 32-35
https://www.united-kiosk.de/managementkompass+-+epaper-ebinr_2112418.html

20. März 2018/von Prof. Dr. Alexander Decker
https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png 0 0 Prof. Dr. Alexander Decker https://socialmedia-zyklus.de/wp-content/uploads/2018/11/somezy-white-grey.png Prof. Dr. Alexander Decker2018-03-20 11:04:112018-11-19 23:08:17Connected Customer

Neueste Beiträge

  • Die Social-Media-News: KW 29/21
  • Die Social-Media-News: KW 28/21
  • Die Social-Media-News: KW 27/21
  • Die Social-Media-News: KW 26/21
  • Die Social-Media-News: KW 25/21

Kategorien

  • Allgemein
  • News

Fragen?

Prof. Dr. Alexander Decker

info@socialmediazyklus.de
+49 8151/9719374

Bestellen

Direkt beim Verlag bestellen

Dozent? Ihr Vorteil: Wenn Sie sich als Dozent hier registrieren und direkt beim Verlag bestellen, können Sie kostenlos einen Satz mit 290 Lehrfolien herunterladen.

© Copyright Prof. Dr. Alexander Decker 2018
Konzept + Umsetzung: Christine Plote, plote.de

© Copyright
Prof. Dr. Alexander Decker 2018
Konzept + Umsetzung:
Christine Plote, plote.de

Impressum
Datenschutzerklärung

Impressum
Datenschutzerklärung

Nach oben scrollen